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Definition eines Coupé
Die Bezeichnung Coupé (gesprochen Kupee) entstand bereits als es noch gar keine Autos gab. Sie stammt von einem vierrädrigen Kutschenmodell mit zwei Sitzplätzen in der Kabine, bei dem der Fahrer weit vorne und zudem draußen saß. Auch bei den Automobilen wurde dies zunächst umgesetzt.
Merkmale und Abgrenzung zu Limousine/Sedan und Kombi
Ursprünglich waren Coupés also Zweisitzer, im heutigen Sinne werden jedoch auch Vier- oder Fünfsitzer dazu gezählt, deren Fond jedoch weniger komfortabel ist als die vorderen Sitze (2+2-Sitzer). Gegenüber einer Limousine hat eine Coupé ein verkürztes, „abgeschnittenes“ (franz.: coupé) oder stark nach hinten abfallendes Dach.
Manche Hersteller, wie Ferrari, unterscheiden zudem zwischen Coupé und Berlinetta (ital. Verkleinerungsform von „Berlina“; dt. etwa: kleine Limousine). Alle Berlinettas von Ferrari sind Zweisitzer mit geschlossenem Cockpit. Bei Maserati ist oft vom GT (Grand Tourismo) die Rede.
Viertüriges Coupé und andere Varianten
Mercedes CLS
Keine Coupés im klassischen Sinne, erleben Sie seit ca. 2004 und der Markteinführung des Mercedes CLS ihren Höhepunkt: Die viertürigen Coupés. Das ist vor allem dem Produktmarketing zu verdanken, da man sich von dem prestigeträchtigen Begriff des Coupés höhere Verkaufszahlen verspricht und führt dazu, dass es mittlerweile eine stattliche Anzahl an SUV-Coupés und Kombicoupés gibt.
Das erste offiziell als viertüriges Coupé vermarktete und in Großserie produzierte Auto war übrigens der Rover P5.
Sportcoupés
Opel Manta
Der „Marketing-Hype“ um den Coupé-Begriff führte dazu, dass sogar die erste Variante der dreitürigen A-Klasse als solches bezeichnet wurde, obwohl diese mit der ursprünglichen Definition kaum was gemeinsam hat. Anfang der 70er wurden vor allem sportliche Zwei-/Dreitürer wie der Opel Manta oder der Ford Capri als Sportcoupé bekannt.
Deutsche Coupés
Audi 100 Coupé S
Eine echte Rarität auf deutschen Straßen ist das Audi 100 Coupé S. Ab März 1968 sorgte der Audi 100 C1 für die Wiederbelebung der Marke. Die Coupé-Version der Limousine folgte im Juli 1970 und war der Beweis, dass man mit wenigen Desinganpassungen aus der durchaus langweiligen 100er-Limousine ein Coupé mit zweifelsfrei italienisch anmutendem Chic erschaffen konnte.
BMW 635 CSi „Haifischmaul“
Der teuerste BMW seiner seit Zeit galt als Gentlemens-Express der 70er und 80er Jahre und ist mit einer Bauzeit von knapp 14 Jahren das am längsten hergestellte BMW-Modell: Der von Paul Bracq entworfene 6er BMW mit dem markanten, nach vorne geneigten „Haifischmaul“.
Porsche 911
Der 911er wurde 1963 als Nachfolger des Porsche 356 vorgestellt und hatte zunächst die Bezeichnung 901. Da dreitstellige Zahlen mit einer Null in der Mitte jedoch durch Peugeot geschützt waren, kam er 1964 als Porsche 911 auf den Markt und schraubt seit dem am Sportwagen-Mythos. 1973 erschien in zweiter Generation das G-Modell:
Italienische Coupés
Lancia Flaminia Zagato Sport
Es gibt viele italienische Coupés – oder Berlinetta wie Ferraristi sagen würden – aber eines der schönsten und zeitlosesten kommt sicher von Lancia: Der Flaminia Zagato Sport.
Auf dem Turiner Autosalon 1958 vorgestellt, ging er im Frühjahr 1959 in die Produktion bei der Carrozzeria Zagato. Typisch für den italienischen Karosseriebauer: Die „Double Bubble-Dachkonstruktion“ (zwei Auswölbungen über den Köpfen der Insassen), die für gute Kopffreiheit und Karosseriesteifigkeit sorgte.
Maserati 3500 GT
Der 3500 GT debütierte 1957 als 2+2-sitziger Gran Turismo. Zwischen 1964 und 1972 gebaut fand er viele prominente Abnehmer. Neben Prinz Rainier III. von Monaco fuhren Tony Curtis, Dean Martin und Anthony Quinn einen 3500. Heute sind sowohl Coupé als auch Spider sehr begehrte Klassiker.
Französische Coupés
„the second best car in the world“
Facel Vega
Die in Handarbeit gefertigten Coupés und Cabriolets zeichneten sich durch überragende Fahrleistungen und ein elegantes mondänes Design aus. Die britische Automobilpresse bezeichnete den Facel Vega 1960 als „the second best car in the world“ – nach Rolls-Royce selbstverständlich.
Alles war Rang und Namen und vor allem das nötige Kleingeld hatte, kaufte beim Edelautomobilhersteller aus Paris, u. a. Stirling Moss und Ringo Starr.
Citroën DS Coupés GT 19
Im Sommer 1960 stellte Hector Bossaert den Prototyp seines Citroën DS Coupés mit der Bezeichnung GT 19 vor. Damit war eine der schönsten Interpretationen auf Basis der legendären „Déesse“ (frz. Göttin) geboren.
Englische Coupés
Jaguar XJ Coupé
Eine der wohl schönsten Silhouetten die ein Auto bieten kann liefert das Jaguar XJ Coupé. Erhältlich als:
- XJ 4.2 C
- Daimler Sovereign Two-Door
- XJ 5.3 C
- Daimler Double-Six Two-Door
war es nicht nur beim englischen (Geld-) Adel sehr beliebt. Gut erhaltene Exemplare sind heute besonders rar.
Aston Martin DB4 und DB5
Aus der selben Karosserie-Schmiede (Carrozzeria Touring aus Mailand) wie der Maserati 3500 GT kam auch der Aston Martin DB4.
Gebaut wurde der DB4 als Cabrio (Convertible), als „Saloon“ – wie hier zu sehen…
… als DB4 GT …
… und als DB4 GT Zagato.
Übrigens: Der im Bond-Film „Goldfinger“ eingesetzte Aston Martin DB5 war ein Prototyp auf Basis des DB4.
Das E-Coupé
Renovo Coupé (Elektro-Supercar)
Mit E-Coupé ist nicht etwa das E-Klasse-Coupé von Mercedes gemeint, sondern wir wollen hier vielmehr dem Einzug der Elektromobilität auch im Bereich der Coupés/Sportwagen Tribut zollen und das Renovo Coupé kurz vorstellen:
Mit seinem Elektromotor mit über 500 PS und einem maximalen Drehmoment von rund 1.360 Nm „das erste vollelektronische amerikanische Supercar“. Der knapp 1.500 Kilogramm schwere Zweisitzer beschleunigt in unter vier Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 194 km/h.
Als Chassis wählten die Entwickler das Daytona Coupé von Shelby American – die Coupé-Variante der legendären AC Cobra.
Geht es nach der 2010 gegründeten Manufaktur Renovo Motors aus dem Silicon Valley, so steht die Sportwagenzukunft unter Strom.
Das teuerste Coupé der Welt
Ferrari 250 GTO
Wechselte 2012 für umgerechnet 41,07 Millionen Euro den Besitzer und macht ihn damit zweifellos zu einem der teuersten Autos weltweit: Ferrari 250 GTO. Eine Auto-Legende. Die Bezeichnung GTO markiert ein Homologationsmodell von Ferrari für Rennen in der GT-Klasse. Der Ferrari 250 GT Berlinetta „swb“ bildete die Basis für den 250 GTO. Das charakteristische Fahrzeug mit halbrunden Lufteinlässen gilt als einer der schönsten Ferraris.
Das größte Coupé der Welt
Bugatti Type 41 „Royale“ Coupé
Mit ca. 3.300 kg und einem Radstand von 4530 mm gehört der Bugatti Type 41 „Royale“ Coupé zu den größten und schwersten Autos. Ganz günstig war er auch nicht, alleine das Fahrgestell war für Otto-Normalbürger unbezahlbar.
Das hässlichste Coupé der Welt
Vygor Opera
Über Geschmack lässt sich bekanntlich nicht streiten. Darum wollen wir nicht lange um den heißen Brei reden und widmen der offensichtlichen Design-Entgleisung aus der Toskana, dem Vygor Opera, sogar ein kurzes Video – damit wir die Hässlichkeit in ganzer Pracht „genießen“ können. Aber wer schöne Coupés wie am Fließband produziert, dem Verzeihen wir auch kleinere Ausrutsche aus Bella Italia:
Promis und ihre Coupés
Usain Bolt steht auf Nissan GT-R. Sicherlich hat es auch monetäre Vorzüge für ihn, aber irgendwie kauft man dem jamaikanischen Super-Sprinter seine Begeisterung für den japanische Sportwagen ab – hat er doch sogar sein eigenes, individuelles Design mitentwickelt.
[…] Mr. Bean ohne seinen Mini in Citron (Zitronengelb)? Unvorstellbar. Das sympathische kleine Auto passt einfach zu Mr. Beans Charakter wie Fish and Chips zu den kulinarischen Gepflogenheiten der Engländer. Der Spitzname des zitronengelben Lacks lautet übrigens „catsick yellow“, also gelber Katzenauswurf. Nun ja, Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. […]
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